Push again

Die letzten Tage sind nun eingetroffen und es steigt nicht nur bei mir langsam die Spannung umso mehr. Fasst ein dreiviertel Jahr bereitet sich ein Sportler auf eine Langdistanz vor und mir geht es da nicht anders.
Nach der letzten Bergeinheit war ich doch mehr geschlaucht, als ich mir vorher gedacht habe. Aber so schlimm war dann dies auch wieder nicht. Ich setzte auf mehr Erholung und konnte noch einen guten Block trainieren. Als Abschluss des Trainings startete ich noch am 26.Juni beim Rothseetriathlon. Meine Erwartungen waren nicht all zu hoch, da ich mir nur 3 Tage Ruhe für die Erholung gegönnt habe. Das Schwimmen und das Laufen liefen sehr gut, nur auf dem Rad hatte ich nicht den nötigen Druck auf das Pedal bringen können. Mit dem 14. Platz überquerte ich nach 2 Stunden und 2 Minuten die Ziellinie. Der Körper war zwar müde, aber die mentale Stärke war an diesem Tag perfekt und somit starte ich mit einem guten Gefühl in diese Rennwoche.

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Für mich ist jetzt nur noch Erholung und Aufrechterhaltung der Leistung angesagt. Auf dem Rad fühle ich mich jetzt auch schon etwas besser, als noch vor zwei Wochen und bei den beiden anderen Disziplinen läuft es ebenfalls ganz gut.

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Die nächsten Tage werden sicherlich auch noch etwas Stressig, da ich neben der Dopingkontrolle und vielen anderen Termin noch einiges zu erledigen habe. Die Kunst ist es, die nötige Erholung in all dem Trubel zu finden, um am Sonntagmorgen mit vollem Akku an den Start zu gehen um sich über viele Stunden selbst antreiben zu können.
Ich sag nur:

Push again!
Ich freu mich auf Sonntag.
Bis dann euer Michi

Zwischen Kehlstein und Königssee

Manchmal werdet ihr euch denken, dass ich doch sehr häufig dasselbe mache und vielleicht neue Dinge ausprobieren sollte. Ja, wir Menschen sind Lebewesen, die doch meist sehr bequem sind und sich dabei bei Veränderungen schwer tun. Ich selbst bin auch so jemand und somit kehre ich gerne zu meinen erfahrenen Stellen oder alten Wurzeln zurück.
Schon alleine dies war auch ein Grund, dass ich heuer für meine speziellen Trainingseinheiten in den Bergen wieder in das Berchtesgadener Land fuhr. Zwei Besuche plante ich. Den ersten vor dem Challenge Barcelona und den Zweiten das Wochenende direkt nach Barcelona.
Bei meinem ersten Besuch wusste ich, dass ich noch nicht die Kraft hatte, um mehrere Tage das Roßfeld zu befahren. Wie ich schon einmal berichtete, ist das Roßfeld die höchste Ringstraße Deutschlands. Mit seinen ca. 10 km Anstieg und fast 1000 HM wird jeder Sportler bei einer Auffahrt gut gefordert.
Am ersten Tag fuhr ich eine kleine Einrollrunde an dem Stadtrand von Salzburg, mit dem Roßfeld als Abschluss und einer Schwimmeinheit am Abend in der Watzmanntherme. Am nächsten Tag hatte ich mir ein großes Programm vorgenommen. Insgesamt vier Mal fuhr ich den Anstieg zum Roßfeld, bei dem ich jedes Mal ca.  55min benötigte. In dieser knappen Stunde geht es wirklich nur bergauf und man hat keinen flachen Meter. Für diese Ausfahrt brauchte ich dann doch sage und schreibe fünf Stunden. Doch alles sollte dies noch nicht sein. Ich plante noch einen Lauf zum bekannten Kehlsteinhaus. Von knapp 1000 HM aus bin ich an der Sommerrodelbahn gestartet und lief knapp neun Kilometer auf fast 1900 HM hoch zum Kehlsteinhaus. Belohnt wurde dieser Lauf mit einer überragender Aussicht und einem Gefühl der Freiheit, da ich ganz alleine das Panorama über dem Berchtesgadener Land genießen konnte. Um 19.00 Uhr gibt es dort kein Publikumsverkehr mehr.

Brooks is running
Nach einem knapp sieben Stunden Trainingstag folgte eine ruhige lange Ausfahrt im Salzkammergut. Die 100km Tour führte vorbei am schönen Wolfgangssee über die Postalm und wieder zurück nach Hallein. Für mich ein wunderschöner Abschluss einer 3 Tages Bergtour.

Postalm
Den zweiten Besuch in den Bergen startete ich das Wochenende direkt nach Barcelona. Dass ich noch nicht richtig erholt sein würde, wusste ich und überlegte mir genau, wie viele Reize ich setzen durfte.
Bevor ich jedoch in das Berchtesgadener Land fuhr, schwamm ich noch eine Schwimmeinheit im heimischen Freibad.
Am frühen Nachmittag kam ich dann in meiner Pension auf 1100 HM an. Als Einstieg wählte ich mir noch eine kleine Runde nach Hallein und wieder hoch zu meiner Pension. Mit einem kleinen Lauf schloss ich dann den ersten Trainingstag ab.
Am nächsten Tag hatte ich mir vorgenommen das Roßfeld ganze drei Mal zu befahren. Dazu kamen immer noch zwei kurze 1km lange Zeitfahren auf dem Roßfeldsattel pro Runde. Mein Ziel war es, dass ich wieder etwas Trittfrequenz in die Beine bekomme, da ich beim bergauf fahren meistens um die 60 Umdrehungen pro Minute habe. Nach meiner Radeinheit fuhr ich mit dem Auto direkt zum Königssee und lies mich mit dem Boot nach San Bartholomä befördern. Von dort aus, startet ich einen kleinen Berglauf oder bessergesagt eine Tour über den Rinnkendlsteig zurück nach Schönau am Königssee. Eine atemberaubende Tour, bei der ich knapp 750 HM über dem Königssee den Ausblick genießen konnte, im Hintergrund den Watzmann. Ich wechselte ständig zwischen einem schnellen Gehen an den steilen Anstiegen und einem Lauf im flacheren Gelände.

Rinnkendlsteig
Der letzte Trainingstag wurde dann noch um einiges länger. Zuerst fuhr ich eine Einrollrunde über Hallein, dann über Bad Dürrenberg wieder zur Roßfeldstraße. Nach vier Mal Roßfeld mit jeweils den Intervallen am Roßfeldsattel verpackte ich mein Rad nach ganzen 6,5 Stunden und fast 4000 HM in mein Auto. Von einem abschließenden flachen Lauf ließ ich mich auch nicht mehr bremsen und hatte am Ende des Trainingstages das Gefühl, eine Langdistanz gemacht zu haben.

Mit meinen beiden Besuchen in den Bergen bin ich sehr zufrieden. Ich konnte sehr viele Eindrücke und Trainingsstunden sammeln. Dazu denke ich, dass diese Art von Training das Mentale sehr stärken kann. Die anschließende Ruhewoche war dann zudem dringend nötig, um wieder in einen neuen Trainingsblock zu starten. Ich freue mich schon sehr auf den Challenge Roth 2011.

Roßfeldsattel Kehlsteinhaus Sonnenuntergang am Kehlstein Anfahrt Postalm Bootsfahrt nach St. Bartholomä Blick auf St. Bartholomä Watzmann

Half Challenge Costa Barcelona Maresme

Wie ich schon dieses Jahr angekündigt habe, startete ich wieder mit der Mitteldistanz Challenge Barcelona Maresme in die Wettkampfsaison. Nachdem mir schon so gut wie alles in Calella bekannt ist und ich dort mit allen Gegebenheiten vertraut bin, bereitet es mir und meiner Partnerin Nury immer viel Spaß nach Calella zu reisen. Da Nury perfekt Spanisch spricht habe ich in den Punkto Kommunikation optimalen Umständen. Natürlich bin ich aber auch schon dabei etwas Spanisch zu lernen.
Dieses Jahr änderte der spanische Triathlonverband wieder einmal die Startabläufe. Eine kombinierte Wertung wie die letzten Jahre, bei denen ich als Profi, sowie bei der Polizei und Feuerwehr WM gewertet wurde, war dieses Jahr nicht mehr möglich. So musste ich mich entscheiden. Allzu lange überlegte ich nicht. Mein Ziel war es in der WM eine Top Platzierung zu erreichen und somit war klar, dass ich in der 4. Startgruppe starten würde.
Am Sonntag, den 29. Mai um 8.00 Uhr fiel der Startschuss für die Profimänner. Es ist ein ganz anderes Gefühl plötzlich acht Minuten später als die Ersten zu starten. Spektakulär ist es schon, wenn knapp 40 Männer im rasenden Tempo im Mittelmeer verschwinden. Kurz darauf folgte unser Start über die 1,9km Schwimmen 90km Rad und 21km Laufen.
Die ersten Meter im Wasser liefen für mich ganz normal und ich kam sehr gut voran. Schnell bemerkte ich, dass sich 2-3 Konkurrenten vor mir abgesetzt hatten, was mich jedoch nicht beunruhigte. Mit einer Schwimmzeit von 26:55min kann ich zwar noch nicht ganz zufrieden sein, aber zu langsam war ich schließlich auch nicht.
Auf dem Rad fand ich schnell meinen Rhythmus und konnte sehr zügig zu einem Feuerwehrkollegen aufschließen. Schon beim Wechsel zuvor konnte ich einen Polizei- oder Feuerwehrmann überholen. Leider merkte ich aber nicht, dass sich doch ein weiterer Kollege abgesetzt hatte und somit übersah ich ihn für das ganze Rennen. Nach ca. 55km war meine Alleinfahrt auf dem Rad zu Ende. Es schloss eine 4 Mann starke Gruppe auf mich auf und somit wechselten wir zusammen auf das Laufen. Die Radzeit von 2:17:54h  ist zwar langsamer als letztes Jahr, aber die Strecke war dieses Jahr auch 90km und nicht wie letztes Jahr 85km.
Nach einem Blitzwechsel setzte ich mich zwar kurz ab, konnte allerdings schon nach dem ersten Kilometer den Atem meiner Polizei- und Feuerwehrkollegen spüren. Diese machten unwahrscheinlich Druck beim Laufen und zwangen mich mein Tempo mehr zu erhöhen als ich wollte. Mein Ziel war es sie nicht zu weit davon rennen zu lassen. Auf der einen Seite musste ich ein wenig Tribut zollen, da ich dann doch etwas an Tempo verlor, aber auf der anderen Seite schaffte ich es noch einen Konkurrenten vier Kilometer vor dem Ziel wieder einzufangen. Mit einer 1:27:05h auf einen Halbmarathon, hatte ich seit langen wieder eine bessere Laufzeit geschafft.
Mit der Endzeit von 4:14:24h erreichte ich den 4. Rang bei der Police & Fire Figther Weltmeisterschaft. Der Weltmeiste Xavier Torrades  hatte einen grandiosen Start- Zielsieg mit einer Endzeit von 4:06:02h hingelegt und war mir im ganzen Rennverlauf völlig entwischt.
Mit meinem Rennen bin ich zufrieden, da meine Leistung mit dem bis dahin absolvierten Training übereinstimmte. Es muss auf jeden Fall noch einiges an meiner Form geschehen, was bis zum Challenge Roth auch noch machbar ist.
Nach dem Rennen nahm ich mir heuer auch einmal die Zeit mit Nury und meinen Freunden Kathrin und Markus nach Barcelona zu fahren, um diese schöne Stadt einmal zu besichtigen. Für meine Freundin sollte dies auch einmal ein kleines Dankeschön für die vielen verständnisvollen Tage sein und für das Betreuen am Wettkampf.
An dieser Stelle möchte ich mich noch sehr herzlich bei meine „neuen“ aber vor allem bei meinen „alten“ Sponsoren bedanken, die mir dieses Jahr wieder optimales Material zur Verfügung gestellt haben und durch positive Motivation sehr unterstützen.

Mein Herz schlägt für Challenge

Wie sicherlich schon viele wissen, bin ich nicht der Athlet, der die Rennen der amerikanischen Marke sucht, um dort an den Start zu gehen. Klar liegt es schon mit daran, dass ich aus Roth komme, aber ein weiterer Grund ist auch die Politik, die dort betrieben wird. Ich bin derjenige, der dort startet, wo ich mich wohl fühle. Für mich zählt Familie und Freundschaft und das kann ich bei jedem einzelnen Challenge Rennen finden. Schon alleine deswegen, wird mein Saisonabschluss die Langdistanz beim Challenge Henley in England im September sein. Als ich die Veranstalter das erste Mal traf, merkte ich die starke Sympathie und Freundschaft. Ein weiterer Grund, warum ich bei so vielen Challenge Rennen starte, ist mein Freund Felix und die Familie Walchshöfer, die für mich meine zweite Familie sind.
Schon am Ende der letzten Saison kam mir der Gedanke mit Challenge Racecomponents zusammen zu arbeiten. Challenge Racecomponents ist die Firma, die sämtliche Produkte, wie Triathlon Räder, Helme, Laufräder und Zubehör vertreibt. Ab dieser Saison werde ich nicht nur einen Challenge Helm tragen, sondern mit einem Challenge Rad und den passenden Laufrädern über die Wettkampfstrecken fegen.
Ich freue mich schon sehr darauf, bei den ersten Rennen, mein neues Rad auf Herz und Nieren zu prüfen, um hoffentlich schnelle Zeiten zu fahren. Die ersten langen Einheiten bin ich schon gefahren und nach der Einstellung  meiner Sitzposition durch Fritz Buchstaller, ist das Rad jetzt für mich perfekt. Fritz hat mich mit der neuen Fuß- und Satteldruckmessung auf das Rad abgestimmt und ich bin begeistert, über die noch feinere Sitzposition. Ziel dieser Einstellung ist es, einen Radfahrer so aerodynamisch und zugleich so bequem wie möglich auf sein Rad zu setzen.

Challenge Rad
Am kommenden Wochenende werde ich zum dritten Mal in Barcelona, bei der Half Challenge Barcelona-Maresme und zugleich WM der Police & Fire Figther, an den Start gehen. Über das Rennen werde ich dann in ein paar Tagen berichten.