Zwischen Kehlstein und Königssee

Manchmal werdet ihr euch denken, dass ich doch sehr häufig dasselbe mache und vielleicht neue Dinge ausprobieren sollte. Ja, wir Menschen sind Lebewesen, die doch meist sehr bequem sind und sich dabei bei Veränderungen schwer tun. Ich selbst bin auch so jemand und somit kehre ich gerne zu meinen erfahrenen Stellen oder alten Wurzeln zurück.
Schon alleine dies war auch ein Grund, dass ich heuer für meine speziellen Trainingseinheiten in den Bergen wieder in das Berchtesgadener Land fuhr. Zwei Besuche plante ich. Den ersten vor dem Challenge Barcelona und den Zweiten das Wochenende direkt nach Barcelona.
Bei meinem ersten Besuch wusste ich, dass ich noch nicht die Kraft hatte, um mehrere Tage das Roßfeld zu befahren. Wie ich schon einmal berichtete, ist das Roßfeld die höchste Ringstraße Deutschlands. Mit seinen ca. 10 km Anstieg und fast 1000 HM wird jeder Sportler bei einer Auffahrt gut gefordert.
Am ersten Tag fuhr ich eine kleine Einrollrunde an dem Stadtrand von Salzburg, mit dem Roßfeld als Abschluss und einer Schwimmeinheit am Abend in der Watzmanntherme. Am nächsten Tag hatte ich mir ein großes Programm vorgenommen. Insgesamt vier Mal fuhr ich den Anstieg zum Roßfeld, bei dem ich jedes Mal ca.  55min benötigte. In dieser knappen Stunde geht es wirklich nur bergauf und man hat keinen flachen Meter. Für diese Ausfahrt brauchte ich dann doch sage und schreibe fünf Stunden. Doch alles sollte dies noch nicht sein. Ich plante noch einen Lauf zum bekannten Kehlsteinhaus. Von knapp 1000 HM aus bin ich an der Sommerrodelbahn gestartet und lief knapp neun Kilometer auf fast 1900 HM hoch zum Kehlsteinhaus. Belohnt wurde dieser Lauf mit einer überragender Aussicht und einem Gefühl der Freiheit, da ich ganz alleine das Panorama über dem Berchtesgadener Land genießen konnte. Um 19.00 Uhr gibt es dort kein Publikumsverkehr mehr.

Brooks is running
Nach einem knapp sieben Stunden Trainingstag folgte eine ruhige lange Ausfahrt im Salzkammergut. Die 100km Tour führte vorbei am schönen Wolfgangssee über die Postalm und wieder zurück nach Hallein. Für mich ein wunderschöner Abschluss einer 3 Tages Bergtour.

Postalm
Den zweiten Besuch in den Bergen startete ich das Wochenende direkt nach Barcelona. Dass ich noch nicht richtig erholt sein würde, wusste ich und überlegte mir genau, wie viele Reize ich setzen durfte.
Bevor ich jedoch in das Berchtesgadener Land fuhr, schwamm ich noch eine Schwimmeinheit im heimischen Freibad.
Am frühen Nachmittag kam ich dann in meiner Pension auf 1100 HM an. Als Einstieg wählte ich mir noch eine kleine Runde nach Hallein und wieder hoch zu meiner Pension. Mit einem kleinen Lauf schloss ich dann den ersten Trainingstag ab.
Am nächsten Tag hatte ich mir vorgenommen das Roßfeld ganze drei Mal zu befahren. Dazu kamen immer noch zwei kurze 1km lange Zeitfahren auf dem Roßfeldsattel pro Runde. Mein Ziel war es, dass ich wieder etwas Trittfrequenz in die Beine bekomme, da ich beim bergauf fahren meistens um die 60 Umdrehungen pro Minute habe. Nach meiner Radeinheit fuhr ich mit dem Auto direkt zum Königssee und lies mich mit dem Boot nach San Bartholomä befördern. Von dort aus, startet ich einen kleinen Berglauf oder bessergesagt eine Tour über den Rinnkendlsteig zurück nach Schönau am Königssee. Eine atemberaubende Tour, bei der ich knapp 750 HM über dem Königssee den Ausblick genießen konnte, im Hintergrund den Watzmann. Ich wechselte ständig zwischen einem schnellen Gehen an den steilen Anstiegen und einem Lauf im flacheren Gelände.

Rinnkendlsteig
Der letzte Trainingstag wurde dann noch um einiges länger. Zuerst fuhr ich eine Einrollrunde über Hallein, dann über Bad Dürrenberg wieder zur Roßfeldstraße. Nach vier Mal Roßfeld mit jeweils den Intervallen am Roßfeldsattel verpackte ich mein Rad nach ganzen 6,5 Stunden und fast 4000 HM in mein Auto. Von einem abschließenden flachen Lauf ließ ich mich auch nicht mehr bremsen und hatte am Ende des Trainingstages das Gefühl, eine Langdistanz gemacht zu haben.

Mit meinen beiden Besuchen in den Bergen bin ich sehr zufrieden. Ich konnte sehr viele Eindrücke und Trainingsstunden sammeln. Dazu denke ich, dass diese Art von Training das Mentale sehr stärken kann. Die anschließende Ruhewoche war dann zudem dringend nötig, um wieder in einen neuen Trainingsblock zu starten. Ich freue mich schon sehr auf den Challenge Roth 2011.

Roßfeldsattel Kehlsteinhaus Sonnenuntergang am Kehlstein Anfahrt Postalm Bootsfahrt nach St. Bartholomä Blick auf St. Bartholomä Watzmann