Mit einem Glücksbringer zum 4. Weltmeistetitel

Vor 10 Jahren startete der 1. Challenge in Roth. Damals war ich noch als Helfer vor Ort, im Schwimmzelt und auf der Laufstrecke. Das Teilnehmerfeld war damals, im Vergleich zu den Jahren zuvor, klein. Herbert Walchshöfer stand damals zum 1. Mal als Renndirektor an der Strecke und im Ziel. Er wollte der ganzen Welt zeigen, dass es auch ohne den Ironman Label gehen würde und bewies es. Der Challenge wuchs und wuchs von Jahr zu Jahr. Die Marke Challenge entwickelte sich über all die Jahre zu einer Weltmarke. Leider kann Herbert, der 2007 viel zu früh von uns gehen musste, nicht mehr all diese riesigen Erfolge persönlich miterleben.

Die letzten Tage vor dem Rennen hatte ich meine leicht schweren Beine, wie ich sie immer habe. Der Eine oder Andere würde sich vielleicht verrückt machen, mir geht es da nicht viel anders, aber ich wusste auch, wenn es so ist, bin ich am Renntag fit. Dieses Gefühl hatte ich am  Sonntagmorgen. Beim Warmlaufen kam ich zwar nicht ganz so auf das Tempo wie sonst, aber ich verspürte, dass meine Beine belastet werden wollten.
Pünktlich um 6:30 Uhr fiel der Startschuss und wie fast immer wird beim Challenge Roth mit einem Höllentempo angeschwommen. Für mich doch meistens eine Spur zu heftig und somit lasse ich gerne das Feld etwas wegziehen. Nach der 1. Wende hatten sich schon zwei große Gruppen gebildet und  ganz vorne weg schwamm eine kleine Gruppe um Andreas Raelert. Ich selbst war nach der 1. Wende hinter der 3. Gruppe und merkte aber, dass ich immer ein Stückchen näher kam. Nach der 2. Wende überholte ich sie und konnte mit ein paar Metern Vorsprung aus dem Wasser steigen, mit einer Zeit von 51:21.
Auf dem Rad versuchte ich erst etwas die hohe Belastung vom Schwimmen zu verarbeiten und fuhr nicht ganz so schnell an. Mit einem guten Rhythmus und gutem Tempo fuhr ich die 1. Runde sehr konstant. Ab etwa km 35 bildete sich um mich eine ca. 8 Mann starke Gruppe. Mit dabei waren Bernd Eichhorn, mein Trainier Matthias und der Feuerwehrmann Margus Tamm. Der Franzose Silvan Rotar, der 2010 den Weltmeistertitel der Fire Fighter erobern konnte, hatte sich permanent mehr von mir absetzten können und fuhr sogar  auf der 180km langen Radstrecke einen Vorsprung von 12 Minuten heraus. In der zweiten Runde merkte ich dann an den Anstiegen, dass ich leichte Probleme hatte, Bernd zu folgen, da dieser das Tempo ab Greding erhöhte. Nachdem wir dann doch am Solarer Berg zusammen hochgefahren waren, war es klar, dass wir alle gemeinsam in Roth zum Laufwechsel fahren würden. Zu unserer Überraschung fuhr noch Chrissi Wellington zu uns auf.
Mit einer Radzeit von 4:39 h bin ich zwar noch nicht auf dem Niveau, bei dem ich gerne sein würde, aber auf einem ganz guten Weg nach vorne.

10111739.jpg
Nach einem sehr schnellen Wechsel versuchte ich schnellstmöglich einen guten Rhythmus zu finden. Schnell kam Bernd wieder an meine Seite und somit liefen wir eine ganze Zeit zusammen. Chrissi W. war zu dem Zeitpunkt schon mit einem atemberaubenden Tempo unterwegs, dass wir gar nicht daran dachten, ihr zu folgen. Nachdem wir fast schon auf Fabian Conrad aufgelaufen waren, musste ich einen kurzen Stopp im Wald einlegen und Bernd zog mir ein wenig davon. Er und Fabian liefen dann zusammen und erhöhten den Abstand zu mir bis auf ca. 400m. Ich selbst setzte alles auf die letzten 10km und ließ sie davonziehen, denn teilweise konnte ich das Tempo nicht mitgehen.
Der Franzose Silvan Rotar hatte mittlerweile seinen Vorsprung auf 15 Min. erhöht und Andreas Raelert kam mir bei km 23 mit einer überragenden Geschwindigkeit schon entgegen. Dass Andreas einen Weltrekord laufen würde, war mir zu diesem Zeitpunkt dann auch klar. Am 2. Wendepunkt sah ich, dass Fabian Bernd ziehen lassen musste und ich ihnen näher kommen konnte. Bei km 33 stand dann auf einmal Silvan Rotar am Streckenrad und musste wahrscheinlich seinem hohen Anfangstempo Tribut zollen. Für mich war dann klar, dass ich nun auf Kurs zu meinem 4. Weltmeistertitel war. Ca. 4 km vor dem Ziel wurde mir bewusst, dass ich meinen guten Trainingsfreund Bernd E. einholen könnte. Ich setzte alles auf eine Karte und überholte ihn noch 1 ½ km vor der Finishline. Wir sind gute Freunde und er hätte es wohl nicht anders getan.
Nach einer Marathonzeit von 3:05h erreichte ich mit einer Endzeit von 8:38:43 h  als 19. im Gesamtfeld das Ziel.
Belohnt wurde ich nicht nur mit dem Weltmeistertitel der Fire Figther, sondern auch mit einem fantastischen Publikum. Für mich war dieser Sieg genauso überraschend, wie für viele andere, und dass ich noch als schnellster aus der Region einlaufen würde, hätte ich am Morgen ebenfalls noch nicht glauben können.
Mit meinem Rennen bin ich voll und ganz zufrieden und muss mich an dieser Stelle bei vielen bedanken:
Bei meiner Familie mit meiner Schwester und ihrem Mann und vor allem bei meiner Freundin, die mich in den letzten Monaten unwahrscheinlich viel mental aufgebaut hat. Bei Joachim, der mich wieder einmal bei dem Rennen unwahrscheinlich professionell betreut und gepusht hat. Hugo, der ein wahrhaft treuer Trainingspartner ist und nicht zuletzt allen meinen Sponsoren und Unterstützern sowie bei allen Helfern und Zuschauern. Alice, Kathrin und meinem Freund Felix, die nicht nur wieder ein Wahnsinnsrennen auf die Beine gestellt haben, sondern auch immer für mich da sind.

Challenge Roth Ziel
Zu  guter Letzt denke ich noch in Dankbarkeit an Herbert, der leider nicht mehr bei uns sein kann, aber einiges zu meinen Erfolgen beigetragen hat. Er war als Glücksbringer bei diesem Challenge bei mir und ich denke, dass er mir mit zu diesem Glück verholfen hat. Er war der Macher des Challenge Roth und er würde so stolz auf alle sein.
In diesem Sinne:

Danke Herbert!

Hip Kurier 12.07. Hip Kurier Foto 11.07. Hip Kurier Riesending 11.07. NN fr. Garde 11.07. NN Schlussspurt 11.07. Nürnberg Plus 11.07. RHV Vorb. 09.07. WUG Tagblatt 15.07.

Termine die Spaß machen

Hier einmal ein kleiner Auszug aus der momentanen Berichterstattung.

 

Challenge Roth und seine local Heros

5. Juli 2011 von Meike Maurer

Interview mit Michi Hofmann: Dreimaliger Weltmeister der Firefighter

Foto: Dr. Karl Durst

Michi Hofmann ist seit 1989 Triathlet und Duathlet. Seine Karriere begann – wie soll es auch anders sein – beim Schüler- und Schnuppertriathlon in Roth. Der 30-jährige ist Brandmeister bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg und wird auch dieses Jahr bei der Challenge versuchen, den WM-Titel der Feuerwehrleute nach Roth zu holen. triathlon.de sprach mit ihm vor dem Renne am kommenden Wochenende.

Seit wann bereitest du dich auf Roth vor?

Ich bereite mich schon seit Ende letztes Jahr auf Roth vor. Die strukturierte Planung startete aber erstAnfang Februar.

Wie hast du dich vorbereitet? Aufs was hast du im Training besonders geachtet?

……

Hier gehts zum Bericht von Triathlon.de

BildausstellungAutogrammstunde

Push again

Die letzten Tage sind nun eingetroffen und es steigt nicht nur bei mir langsam die Spannung umso mehr. Fasst ein dreiviertel Jahr bereitet sich ein Sportler auf eine Langdistanz vor und mir geht es da nicht anders.
Nach der letzten Bergeinheit war ich doch mehr geschlaucht, als ich mir vorher gedacht habe. Aber so schlimm war dann dies auch wieder nicht. Ich setzte auf mehr Erholung und konnte noch einen guten Block trainieren. Als Abschluss des Trainings startete ich noch am 26.Juni beim Rothseetriathlon. Meine Erwartungen waren nicht all zu hoch, da ich mir nur 3 Tage Ruhe für die Erholung gegönnt habe. Das Schwimmen und das Laufen liefen sehr gut, nur auf dem Rad hatte ich nicht den nötigen Druck auf das Pedal bringen können. Mit dem 14. Platz überquerte ich nach 2 Stunden und 2 Minuten die Ziellinie. Der Körper war zwar müde, aber die mentale Stärke war an diesem Tag perfekt und somit starte ich mit einem guten Gefühl in diese Rennwoche.

rothseetria_kd-1267.jpg
Für mich ist jetzt nur noch Erholung und Aufrechterhaltung der Leistung angesagt. Auf dem Rad fühle ich mich jetzt auch schon etwas besser, als noch vor zwei Wochen und bei den beiden anderen Disziplinen läuft es ebenfalls ganz gut.

rothseetria_kd-870.jpg
Die nächsten Tage werden sicherlich auch noch etwas Stressig, da ich neben der Dopingkontrolle und vielen anderen Termin noch einiges zu erledigen habe. Die Kunst ist es, die nötige Erholung in all dem Trubel zu finden, um am Sonntagmorgen mit vollem Akku an den Start zu gehen um sich über viele Stunden selbst antreiben zu können.
Ich sag nur:

Push again!
Ich freu mich auf Sonntag.
Bis dann euer Michi

Zwischen Kehlstein und Königssee

Manchmal werdet ihr euch denken, dass ich doch sehr häufig dasselbe mache und vielleicht neue Dinge ausprobieren sollte. Ja, wir Menschen sind Lebewesen, die doch meist sehr bequem sind und sich dabei bei Veränderungen schwer tun. Ich selbst bin auch so jemand und somit kehre ich gerne zu meinen erfahrenen Stellen oder alten Wurzeln zurück.
Schon alleine dies war auch ein Grund, dass ich heuer für meine speziellen Trainingseinheiten in den Bergen wieder in das Berchtesgadener Land fuhr. Zwei Besuche plante ich. Den ersten vor dem Challenge Barcelona und den Zweiten das Wochenende direkt nach Barcelona.
Bei meinem ersten Besuch wusste ich, dass ich noch nicht die Kraft hatte, um mehrere Tage das Roßfeld zu befahren. Wie ich schon einmal berichtete, ist das Roßfeld die höchste Ringstraße Deutschlands. Mit seinen ca. 10 km Anstieg und fast 1000 HM wird jeder Sportler bei einer Auffahrt gut gefordert.
Am ersten Tag fuhr ich eine kleine Einrollrunde an dem Stadtrand von Salzburg, mit dem Roßfeld als Abschluss und einer Schwimmeinheit am Abend in der Watzmanntherme. Am nächsten Tag hatte ich mir ein großes Programm vorgenommen. Insgesamt vier Mal fuhr ich den Anstieg zum Roßfeld, bei dem ich jedes Mal ca.  55min benötigte. In dieser knappen Stunde geht es wirklich nur bergauf und man hat keinen flachen Meter. Für diese Ausfahrt brauchte ich dann doch sage und schreibe fünf Stunden. Doch alles sollte dies noch nicht sein. Ich plante noch einen Lauf zum bekannten Kehlsteinhaus. Von knapp 1000 HM aus bin ich an der Sommerrodelbahn gestartet und lief knapp neun Kilometer auf fast 1900 HM hoch zum Kehlsteinhaus. Belohnt wurde dieser Lauf mit einer überragender Aussicht und einem Gefühl der Freiheit, da ich ganz alleine das Panorama über dem Berchtesgadener Land genießen konnte. Um 19.00 Uhr gibt es dort kein Publikumsverkehr mehr.

Brooks is running
Nach einem knapp sieben Stunden Trainingstag folgte eine ruhige lange Ausfahrt im Salzkammergut. Die 100km Tour führte vorbei am schönen Wolfgangssee über die Postalm und wieder zurück nach Hallein. Für mich ein wunderschöner Abschluss einer 3 Tages Bergtour.

Postalm
Den zweiten Besuch in den Bergen startete ich das Wochenende direkt nach Barcelona. Dass ich noch nicht richtig erholt sein würde, wusste ich und überlegte mir genau, wie viele Reize ich setzen durfte.
Bevor ich jedoch in das Berchtesgadener Land fuhr, schwamm ich noch eine Schwimmeinheit im heimischen Freibad.
Am frühen Nachmittag kam ich dann in meiner Pension auf 1100 HM an. Als Einstieg wählte ich mir noch eine kleine Runde nach Hallein und wieder hoch zu meiner Pension. Mit einem kleinen Lauf schloss ich dann den ersten Trainingstag ab.
Am nächsten Tag hatte ich mir vorgenommen das Roßfeld ganze drei Mal zu befahren. Dazu kamen immer noch zwei kurze 1km lange Zeitfahren auf dem Roßfeldsattel pro Runde. Mein Ziel war es, dass ich wieder etwas Trittfrequenz in die Beine bekomme, da ich beim bergauf fahren meistens um die 60 Umdrehungen pro Minute habe. Nach meiner Radeinheit fuhr ich mit dem Auto direkt zum Königssee und lies mich mit dem Boot nach San Bartholomä befördern. Von dort aus, startet ich einen kleinen Berglauf oder bessergesagt eine Tour über den Rinnkendlsteig zurück nach Schönau am Königssee. Eine atemberaubende Tour, bei der ich knapp 750 HM über dem Königssee den Ausblick genießen konnte, im Hintergrund den Watzmann. Ich wechselte ständig zwischen einem schnellen Gehen an den steilen Anstiegen und einem Lauf im flacheren Gelände.

Rinnkendlsteig
Der letzte Trainingstag wurde dann noch um einiges länger. Zuerst fuhr ich eine Einrollrunde über Hallein, dann über Bad Dürrenberg wieder zur Roßfeldstraße. Nach vier Mal Roßfeld mit jeweils den Intervallen am Roßfeldsattel verpackte ich mein Rad nach ganzen 6,5 Stunden und fast 4000 HM in mein Auto. Von einem abschließenden flachen Lauf ließ ich mich auch nicht mehr bremsen und hatte am Ende des Trainingstages das Gefühl, eine Langdistanz gemacht zu haben.

Mit meinen beiden Besuchen in den Bergen bin ich sehr zufrieden. Ich konnte sehr viele Eindrücke und Trainingsstunden sammeln. Dazu denke ich, dass diese Art von Training das Mentale sehr stärken kann. Die anschließende Ruhewoche war dann zudem dringend nötig, um wieder in einen neuen Trainingsblock zu starten. Ich freue mich schon sehr auf den Challenge Roth 2011.

Roßfeldsattel Kehlsteinhaus Sonnenuntergang am Kehlstein Anfahrt Postalm Bootsfahrt nach St. Bartholomä Blick auf St. Bartholomä Watzmann