Nach guten Jahren kommen manchmal auch nicht so gute Jahre. Doch wenn eine Durststrecke 2 1/2 Jahre andauert und man das Gefühl hat nie in die Gänge zu kommen, dann ist an vielen Tagen die Verzweiflung sehr groß.
Nach dem Neuseelandurlaub hatte ich wieder mit viel mehr Energie und Antrieb das Training begonnen. Mit dem Fokus auf den Quelle Challenge Roth.
Die beiden Vorbereitungsrennen in Amberg und Barcelona liefen ganz gut und ich merkte, wie langsam aber sicher meine Form wieder zurück kam. Vor allem in den letzten Trainingswochen merkte ich einen deutlichen Leistungsschub.
Am Renntag selber trat dann vieles so ein, wie man es sich für ein Rennen vorstellen könnte.
Schon vor dem Start merkte ich, dass ich auf das Rennen heiß war und als der Startschuss fiel, war ich im alten Rausch des Wettkampfes.
Auf den ersten Metern beim Schwimmen kam ich gut weg. Doch nach der ersten Wende konnte ich das Tempo der 3. Gruppe nicht mehr halten und schwamm dann mein eigenes Tempo. Mit ca. 50m Abstand schwamm ich der Gruppe hinterher und merkte ca. 1,5km vor dem Schwimmziel, dass ich wieder näher kam. An der 2. Wende hatte ich die Gruppe eingeholt und schwamm an der Gruppe vorbei. Mit 50:15min und ein paar Metern Vorsprung vor der Gruppe konnte ich aus dem Wasser steigen.
Auf dem Rad fand ich schnell einen guten Rhythmus und zu meinem Erstaunen bildete sich um mich herum eine größere Gruppe. Innerhalb der ersten 10km fanden sich ca. 10 Athleten, die harmonisch und fair unterwegs waren. Kurz vor Thalmässing holten wir dann Luke Dragstra ein und wir rollten alle zusammen nach Greding. Eine Attacke von Luke Dragstra in Greding hatte dann die Gruppe auf 8 Fahrer verkleinert. Die 1. Runde lief für mich weiterhin ganz gut und zu Beginn der 2. Runde merkte ich, dass ich heute einen sehr guten Tag hatte. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich mich aus der Führungsarbeit der Radgruppe rausgehalten habe und versuchte trotzdem so fair wie möglich zu fahren. Ca. 25km vor dem Radziel erhöhten einige Athleten das Radtempo so sehr, dass ich sie fahren lies. So spulte ich die letzten km alleine zu Ende und konnte dann nach 4:26h vom Rad steigen.
Auf den ersten Laufkilometern fand ich schnell mein Tempo. Jedoch begann ab 15km Laufen wieder meine Wade an zu zwicken und ich dachte, dass ich mit einer kleinen Minimierung meines Lauftempos das Problem in Griff bekommen könnte. Doch ab dem Halbmarathon hatte sich meine rechte Wade so festgelaufen, dass ich ab dem Moment mit dem Problem leben musste. Leider wurde somit das Tempo immer weniger und ich verlor kräftig an Zeit und Plätzen. Mit einer Marathonzeit von 3:20h schaffte ich jedoch ein für mich riesiges Rennen und konnte mit 8:40:27 h überglücklich über die Ziellinie laufen. Damit sicherte ich mir den Weltmeistertitel und holte mir wieder viel Selbstvertrauen zurück.
Für mich war der Quelle Challenge 2009 die Rückkehr zu meinen alten Leistungen. Vor dem Start hätte ich nie gedacht, dass ich so ein Rennen machen könnte.
Susa, meine Freundin hat zu diesem Erfolg sehr viel beigetragen. Sie hat mich mit viel Motivation und ihren Trainingsinhalten zurück gebracht, auch wenn es gerade für Sie nicht leicht war, mich in einer nicht so leichten Phase als Partnerin und als Trainerin zu beraten. Dafür Danke!
DANKE…
…Luke! Du hast mir, als wir 2 Wochen zu Hause trainierten den nötigen Kick gegeben, sich wieder intensiv auf bevorstehende Rennen vorzubereiten.
…Luise, weil Du immer dann da ist, wenn es brennt!
…meinem Schwager Werner, meiner Schwester und Matthias Ihr habt mich am Renntag perfekt betreut!
…Helmut Hoga und Jörg Brenn, mit Euren Behandlungen habt Ihr mich perfekt für das Rennen vorbereitet.
Zuletzt möchte ich noch ein großes Dankeschön an all meine Sponsoren sagen, die mich auch dann unterstützt haben, wenn es bei mir nicht so gut lief!!!