Hier ist der neue Bericht aus der NN.
Ich wünsche Euch allen viel Spaß beim lesen.
Berg ´rauf, Berg ´runter, und das stundenlang. Wofür eine solche Schinderei gut ist? Für die Kraftausdauer, die ein Triathlet dringend braucht. Die Hügel Fuerteventuras sind dafür bestens geeignet.
Das gilt für das Laufen. Aber auch für das Radfahren. Auf diese Disziplin legen die Triathleten den Schwerpunkt in solchen Trainingslagern. Wenig Verkehr, trockenes Wetter, viel Zeit, das lässt sich´s sehr gut radeln. Der Berg, den sich Michi Hofmann für sein Kraftausdauertraining ausgesucht hat, liegt etwa eine Stunde von seinem Quartier entfernt. Bis der 31-Jährige dort ankommt, ist er warmgefahren.
Vier bis fünfmal nimmt er die mehrere Kilometer lange Steigung dann. Bewusst langsam: Die Belastung für die Muskulatur soll intensiv sein, der Puls soll trotzdem unten bleiben, damit sich die Lactatbelastung in Grenzen hält. 16 bis 17 Minuten dauert der Weg bis zur Spitze, etwa neun Minuten der hinunter.
Um die Trainingswirkung zu verstärken, kurbelt Hofmann ziwschendurch nur mit einem Bein. Das heißt, er tritt mit diesem Bein das Pedal nach unten und zieht es mit dem selben Bein auch wieder nach oben. Das geht nur, weil der Fuß fest mit dem Pedal verbunden ist.
Auf Lactatmessungen verzichtet Hofmann, der in Pleinfeld wohnt und für die Radfreunde Hilpoltstein startet, im Trainingslager. Das Equipment wäre zu teuer für einen einzelnen Athleten. In manchen Zentren wird Lactatmessung vor Ort angeboten; dort, wo Hofmann diesmal wohnt, nicht. Ohnehin verlässt er sich gern auf seine Erfahrung. „Ich habe zwar einen Trainingsplan, aber ich mache sehr viel nach Gefühl“, eklärt er beim Skype-Telefonat. 20 Stunden hat er in der ersten Traingslager-Woche trainiert, in der zweiten wird er auf etwa 29 kommen. Er hat gelernt, dass ihm mehr nicht unbedingt gut tut.
Obwohl er alleine nach Spanien gereist ist, schließt sich Hofmann dort immer wieder mit anderen Athleten zu Trainingseinheiten zusammen. In der ersten Woche drehte er beispielsweise mehrere Radrunden mit Triathlon-Topstar Thomas Hellriegel, der 1997 als erster Deutscher den Ironman auf Hawaii gewann. In der zweiten Woche bekam der Pleinfelder Besuch von Luke Dragsta, einem kanadischen Profi-Triathleten, der mittlerweile in Crailsheim wohnt. Die beiden sind befreundet – und motivieren sich gegenseitig.
Was Hofmann an Dragsta besonders bewundert: „Er hat einen gewaltigen Punch im Wasser.“ Das Schwimmen spielt im Trainingslager jedoch eher eine Nebenrolle. Und wenn, dann geht Michi Hofmann in den 50-m-Pool. Das Meer probierte er am Ruhetag – „aber das habe ich nur kurz ausgehalten. Es ist echt kalt und ich bin ein bisschen verfroren.“