Rennkalender 2011

Jetzt, wo das Jahr schon ein paar Wochen alt ist, geht es auch schon bald richtig rund bei mir.

Ab dem kommenden Wochenende werde ich beim Challenge Tricamp 2 als Guide für Hannes Hawaii Tours dabei sein. Nach einer kurzen Pause in der Heimat geht es dann das 2. Mal auf Fuerteventura, um wieder als Guide beim Magic Camp zu trainieren.

Meine Rennplanung sieht heuer wie folgt aus:

29.05.    Half Challenge Barcelona
26.06.    Rothsee Triathlon
10.07.    Challenge Roth
18.09.    Challenge Henley UK

Einen ausführlichen Bericht über die ersten Wochen im neuen Jahr und von Fuerteventura werdet ihr bald von mir lesen können.

Bis demnächst
Michi Hofmann

Jahresrückblick

Berg auf, Berg ab; mal gesund, mal krank; mental stark und doch wieder schwach; mal kleine Kieselsteine oder doch wieder riesige Felsbrocken. All dies durfte ich heuer erleben, um Neues zu lernen und wieder nach vorne zu sehen. Ein Jahr mit Höhen und Tiefen wird jeder einmal erleben und so in etwa ging es mir auch dieses Jahr.

Mit dem Start in die Saison 2010 wollte ich auf das vorherige Jahr aufbauen, um die Leistung von 2009 zu steigern. Mit den beiden Trainingslagern im Frühjahr, bei denen ich in Fuerteventura bei Hannes Hawaii Tours und in Gran Canaria bei Jordi Gonzales war, wollte ich den 1. Teil für einen kontrollierten Aufbau schaffen. Jedoch musste ich feststellen, dass vieles geplant sein kann, aber die Steine doch etwas größer sein können als gedacht und somit alles etwas anders kommt. Mit ein paar Erkältungen, und somit Zwangspausen, flog das Frühjahr an mir vorbei. Schnell stand ich somit vor dem 1. Rennen und hoffte auf meine langjährige Erfahrung, um bei der Half Challenge in Barcelona ein gutes Rennen abzuliefern. Mit dem 3. Platz in der Fire Fighter WM-Wertung hatte ich zwar nicht das erreichen können, was ich mir vorher gewünscht hatte, aber ich war trotzdem zuversichtlich auf Roth, da ich ja nicht 100-prozentig fit an den Start ging.

Direkt nach der Mitteldistanz in Spanien trainierte ich mit dem Rad 3 Tage am Roßfeld Kraftausdauer am Berg. Im letzten Trainingsblock vor dem Challenge Roth trainierte ich dasselbe noch mal über ein Wochenende mit meinem neuen Trainer Matthias Fritsch in Südtirol. Somit war ich sehr zuversichtlich, dass ich am Challenge Roth gut in Form, ein sauberes Rennen meistern würde. Wie ich ja schon berichtet habe, ist dies ganz anders gekommen und das Rennen lief alles andere als glatt. Dass ich dann doch noch den 3. Platz bei der Fire Fighter WM erreichen konnte, freute mich um so mehr. Letztendlich wurde ich auch noch mit dem Deutschen Mannschaftsmeister in Roth belohnt.

Nach einer ergiebigen Pause ging ich dann das nächste Ziel an. Mit der Challenge Barcelona war der Saisonabschluss geplant und somit ein 2. Langdistanzrennen. Die Ziele wurden neu gestrickt und ich wollte ein solides Rennen bestreiten, ohne mentale oder körperliche Ausfälle. Eine mögliche Platzierung oder bestimmte Zeit hatte ich mir erst einmal nicht vornehmen wollen, um so den Kopf ganz für eine Langdistanz frei zu haben. Dies funktionierte auch ganz gut, und mit dem Rennen war ich somit letztendlich zufrieden.

Die darauf folgenden 4 Wochen Pause nutzte ich, um mich von den ganzen Belastungen körperlich, als auch mental zu erholen. Wie gut mir das geglückt ist, werden die nächsten Wochen zeigen. Dann kann ich feststellen, wie meine Form ist und wie ich mich von meinen Trainingseinheiten erholen werde. Die nächsten Wochen werde ich für ruhiges und nicht zu belastendes Training nutzen. Aufbauen ist der Plan meines Trainers Matthias und mir.

In dieser Saison musste ich über viele Höhen und Tiefen gehen. Mentale Schwächen wirkten sich stark auf mein Wohlbefinden aus und machten mir diese Saison nicht gerade leicht. Mit weniger klar zu kommen, ist auch für mich nach über 20 Jahren Triathlonerfahrung eine neue Aufgabe. Das Schwierigste für mich war jedoch bei dieser Sache, dass ich lernen musste, mit mentaler Schwäche umzugehen und zurück zu finden, den Kampfgeist wieder zu gewinnen und nach vorne zu schauen.

„Euer Michi Hofmann“

Challenge Barcelona Maresme

Challenge Barcelona

Vertraute Strecke, viele Freunde und Bekannte, die Meeresluft und die tolle Atmosphäre ziehen mich so gerne zum Challenge Barcelona Maresme.

Meine Erholung nach dem Challenge Roth und die Vorbereitung lief im Gegensatz zum Frühjahr super. Ich merkte, dass ich jeden einzelnen Tag wieder ein Stückchen näher zu meiner mentalen Stärke kam. Dies baute mich auch auf, eine 2. Langdistanz in den Angriff zu nehmen, um mit Motivation ein Rennen zu absolvieren.

Am Tag des Nationalstreiks in Spanien reiste ich an. Zum Glück hatte sich der Streik nicht so schlimm ausgewirkt, als vorher vermutet wurde. Die restlichen Tage vor dem Rennen verbrachte ich mit ausruhen und vor allem mentaler Vorbereitung. Ich wollte mir so eine ähnliche mentale Schwäche wie in Roth ersparen. Das Blatt einmal wenden, die Ziele ein wenig anders setzten und mit dem zufrieden sein, was am Renntag möglich ist.

Am Sonntag Morgen wurden den 1000 Startern eine Wahnsinns Kulisse präsentiert. Ein stockfinsterer Morgen, entspannte, fröhliche Helfer, ein ruhiges klares Meer und eine gut organisierte Rennstrecke.
Um Punkt 7:30 fiel der Startschuss für mich und den restlichen Profimänner. 2min hinter uns starteten die Profifrauen und danach die weiteren Startgruppen mit all den Altersklassen-Athleten. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl im Wasser und kam nach dem Start ganz gut weg. Dass ich noch nicht in meiner alten Verfassung sein würde, wusste ich, aber ich wollte die 3,8km immer einen guten Druck im Wasser spüren und dies war der Fall. Nach 56:19min stieg ich aus dem Wasser und ging mit guten Dingen aufs Rad.
Die ersten km brauche ich immer ein wenig, um meinen Rhythmus zu finden und wieder vom Schwimmen den Puls zu senken. Es standen 2 ½ Radrunden vor uns. Auf der bekannten Strecke, die ich schon von den beiden Mitteldistanzen her kenne. Schon nach den ersten 30-50km konnte ich eine kleine Zeiteinschätzung für mich machen und wusste, dass ich so zwischen 4:40 und 4:50 h für die 180km brauchen würde. Nach 4:42h wechselte ich auf den anschließenden Marathon.

Auf Grund des doch sehr sonnigen Tages und ca. 27 ° C machte mir die Hitze doch ein wenig mehr zu schaffen, als ich befürchtet habe. Ich konnte zwar mit einem plausiblen Tempo starten, aber dann doch nicht ganz auf mein erhofftes Tempo kommen. Dass die Versorgungsstationen 2,5km auseinander waren, machte mir dann zudem etwas leichte Probleme. Schließlich bin ich leider jemand, der viel zu trinken und essen bei einem Wettkampf braucht. Erschreckend war für mich jedoch auch, wie viele plötzlich ausgestiegen oder geplatzt sind. Ich denke, dass einige die Streckenführung unterschätzt hatten und dazu den aufkommenden Wind. Mit meiner Laufzeit von 3:31 h bin ich zwar nicht ganz glücklich, aber kann trotz alle dem sehr zufrieden sein.


Mit einer Endzeit von 9:14:07 erreichte ich den 30. Gesamtrang und bin mit dem Gesamtrennen rund um zufrieden. Mehr war einfach zum momentanen Zeitpunk noch nicht drinnen. Nun ist erst einmal viel Ruhe und Entspannung angesagt.

Zwischen Regen und Sonnenschein

ach kurzer Erholungspause vom Challenge Roth startete ich mit meinen Vorbereitungen für den Challenge Barcelona. Wind, Wolken, ab und zu ein paar Sonnenstrahlen und vor allem der angenehme Regen machte den Namen Challenge alle Ehre.Zwei Wochen fast absolute Ruhe und Erholung gönnte ich mir nach dem Challenge Roth, um mit neuer Motivation in das Training zu starten. Anfangs beschränkte ich mich nur auf das Schwimmen, Radfahren und zusätzlich etwas Krafttraining.

Mit dem Lauftraining lies ich mir etwas Zeit, da meine Beine noch nicht bereit waren. Viel Zeit ist nicht zwischen den beiden Rennen, bei dem man schon nervös werden könnte, nicht genug Training für die erhoffte Wettkampfform zu gewinnen. Denn zieht man zwei Wochen Ruhe nach dem Rennen, zwei Wochen Tapering und eine Ruhewoche zwischen den Trainingsblöcken ab, wird jeder schnell feststellen, dass nur noch sehr wenig Zeit für die Vorbereitung übrig bleibt.

Das Wichtigste ist, trotz des geringen Trainingsumfangs, die Ruhe zu bewahren, da ja das bereits im Frühjahr absolvierte Training nicht verloren ist. Aufgrund dessen, dass ich die Strecke in Barcelona fast zu 90% kenne, wählte ich meinen Trainingsparcour dementsprechend passend aus.

Beim Radfahren zum Beispiel fuhr ich einige Kraftausdauereinheiten, um für die relativ flache Radstrecke genügend Power zu haben. Beim Laufen hingegen baute ich hin und wieder kürzere, steile Anstiege ein, um mich mental und körperlich auf die Unterführungen der Laufstrecke vorzubereiten. Ein Meer besitzen wir in unserem schönen Frankenland jedoch nicht. Doch der große Brombachsee, auf der fränkischen Seenplatte, bittet an so mache windigen Tagen, eine kleine Simulation für Mittelmeerverhältnisse. Jedoch konnte ich, in den letzten drei Wochen, aufgrund unseres Jahrhunderthochsommers, nicht mehr im Brombachsee trainieren, da ich noch keinen beheizbaren Neoprenanzug besitze.

Hingegen packte ich im August meine leichte Winterkleidung zum Radfahren aus.

Jeder, der sich in den letzten zwei Monaten bei uns im süddeutschen Raum sportlich betätigte, wird sicherlich ähnlich Impressionen wie ich bei unserem tollen Wetter aufgenommen haben. Der kalte, durchwachsende August und wechselhafter September machten viele Trainingseinheiten nicht gerade leicht. So konnte man mehrmals die Woche einen Challenge absolvieren, in dem es eine wahre Herausforderung gewesen ist, den richtigen Zeitpunkt zwischen Regen und Sonnenschein zu finden. Der größte Vorteil dabei ist, genug  Durchhaltevermögen und Willenskraft für den vorstehenden Challengetag am Sonntag zu bekommen.

Ich freue mich sehr, wenn am Sonntag der Startschuss fällt und ich eine neue Challenge vor mir habe.