Challenge Barcelona
Vertraute Strecke, viele Freunde und Bekannte, die Meeresluft und die tolle Atmosphäre ziehen mich so gerne zum Challenge Barcelona Maresme.
Meine Erholung nach dem Challenge Roth und die Vorbereitung lief im Gegensatz zum Frühjahr super. Ich merkte, dass ich jeden einzelnen Tag wieder ein Stückchen näher zu meiner mentalen Stärke kam. Dies baute mich auch auf, eine 2. Langdistanz in den Angriff zu nehmen, um mit Motivation ein Rennen zu absolvieren.
Am Tag des Nationalstreiks in Spanien reiste ich an. Zum Glück hatte sich der Streik nicht so schlimm ausgewirkt, als vorher vermutet wurde. Die restlichen Tage vor dem Rennen verbrachte ich mit ausruhen und vor allem mentaler Vorbereitung. Ich wollte mir so eine ähnliche mentale Schwäche wie in Roth ersparen. Das Blatt einmal wenden, die Ziele ein wenig anders setzten und mit dem zufrieden sein, was am Renntag möglich ist.
Am Sonntag Morgen wurden den 1000 Startern eine Wahnsinns Kulisse präsentiert. Ein stockfinsterer Morgen, entspannte, fröhliche Helfer, ein ruhiges klares Meer und eine gut organisierte Rennstrecke.
Um Punkt 7:30 fiel der Startschuss für mich und den restlichen Profimänner. 2min hinter uns starteten die Profifrauen und danach die weiteren Startgruppen mit all den Altersklassen-Athleten. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl im Wasser und kam nach dem Start ganz gut weg. Dass ich noch nicht in meiner alten Verfassung sein würde, wusste ich, aber ich wollte die 3,8km immer einen guten Druck im Wasser spüren und dies war der Fall. Nach 56:19min stieg ich aus dem Wasser und ging mit guten Dingen aufs Rad.
Die ersten km brauche ich immer ein wenig, um meinen Rhythmus zu finden und wieder vom Schwimmen den Puls zu senken. Es standen 2 ½ Radrunden vor uns. Auf der bekannten Strecke, die ich schon von den beiden Mitteldistanzen her kenne. Schon nach den ersten 30-50km konnte ich eine kleine Zeiteinschätzung für mich machen und wusste, dass ich so zwischen 4:40 und 4:50 h für die 180km brauchen würde. Nach 4:42h wechselte ich auf den anschließenden Marathon.
Auf Grund des doch sehr sonnigen Tages und ca. 27 ° C machte mir die Hitze doch ein wenig mehr zu schaffen, als ich befürchtet habe. Ich konnte zwar mit einem plausiblen Tempo starten, aber dann doch nicht ganz auf mein erhofftes Tempo kommen. Dass die Versorgungsstationen 2,5km auseinander waren, machte mir dann zudem etwas leichte Probleme. Schließlich bin ich leider jemand, der viel zu trinken und essen bei einem Wettkampf braucht. Erschreckend war für mich jedoch auch, wie viele plötzlich ausgestiegen oder geplatzt sind. Ich denke, dass einige die Streckenführung unterschätzt hatten und dazu den aufkommenden Wind. Mit meiner Laufzeit von 3:31 h bin ich zwar nicht ganz glücklich, aber kann trotz alle dem sehr zufrieden sein.
Mit einer Endzeit von 9:14:07 erreichte ich den 30. Gesamtrang und bin mit dem Gesamtrennen rund um zufrieden. Mehr war einfach zum momentanen Zeitpunk noch nicht drinnen. Nun ist erst einmal viel Ruhe und Entspannung angesagt.